Im letzten Blog-Beitrag haben wir uns mit dem Richtigen Tragen befasst und sind dabei auf die visuelle Wahrnehmung und Anhock-Spreiz-Haltung eingegangen. Beides ist vor allem für Tragebabys im ersten halben Lebensjahr relevant.
Getragen werden können unsere Zwergerl aber weit über die ersten 6 Monate hinaus. So entwickelt sich etwa die Sehfähigkeit im 1. Lebensjahr rasant und entspricht mit 8 Monaten ungefähr der eines Erwachsenen. Ältere Tragebabys wollen dann oft schon mehr sehen und reagieren aktiver auf ihre Umwelt. Hier empfiehlt sich das Tragen auf dem Rücken oder übergangsweise auf der Hüfte. Das Rücken-tragen hat den Vorteil, dass sich das Kind jederzeit von den Reizen der Umgebung abschotten kann (in dem Fall würde es seinen Blick auf die Schultern der Trageperson richten). Wird ein älteres Baby hingegen am Bauch mit Blick nach vorne getragen, ist die Sitzhaltung physiologisch ungesund. Der Tragesteg zwischen den Beinen des Kindes wäre zu schmal, sodass die Beinchen gerade nach unten baumeln würden. Je älter ein Kind und je aufrechter die Wirbelsäule, umso gerader ist auch die Haltung in der Tragehilfe. Die Aufrichtung der Wirbelsäule ist eng mit der motorischen Entwicklung und der Zunahme an Muskelkraft verbunden.
Vom Alter des Kindes einmal abgesehen…
Was ist bedürfnisgerechtes Tragen und worauf bezieht es sich?
- Größe und Statur der tragenden Person(en):
Eine Tragehilfe ist bestenfalls auf deine Größe, Statur sowie deine Hüft- und Schulternbreite angepasst. Wenn Mama und Papa dasselbe Tragesystem verwenden möchten, sollte dieses so verstellbar sein, dass es von beiden gut verwendet werden kann.
- Tragesituationen:
Bevor du dich für deine ideale Tragehilfe entscheidest, solltest du dir darüber Gedanken machen, in welchen Situationen du sie verwenden möchtest. Hast du vor, vor allem bei Haushaltstätigkeiten zu tragen? Oder gehst du gerne mit deinem Tragebaby spazieren? Bist du auf der Suche nach einer geeigneten Tragehilfe speziell für den Urlaub (ein Wanderurlaub oder eine Auszeit am Strand)? Vielleicht benötigst du eine Trage aber auch lediglich für den Sport, beispielsweise für den Tragezwergerl-Kurs? Oder aber sie soll dir für mehrere Situationen dienlich sein. All diese Faktoren sollten deine Entscheidung für einen Kauf beeinflussen. Je nach Situation eignet sich ein bestimmtes System besser als andere.
- Wetter:
Möchtest du dein Kind ausschließlich in der wärmeren Jahreszeit tragen? Oder genießt du vor allem das kuschelige Nah-sein im Winter? Tragehilfen gibt es in unterschiedlichen Stoffarten und -stärken. Für die kalte Jahreszeit empfehlen sich außerdem Tragepullis oder -jacken.
Lies passend dazu gerne noch einmal unsere bereits bestehenden Blog-Beiträge und erfahre mehr zum Thema des wettergerechten Tragens:
– Durch den Sommer getragen: im Freibad, beim Wandern, im Urlaub
– Tragen bei Wind und Wetter
Bedürfnisgerechtes Tragen, das dafür sorgt, dass sich sowohl du als auch dein Baby rundum wohlfühlen, macht eine Trageberatung sinnvoll. Wir können dir hierfür Christine von Fuchs und Spatz in Neunkirchen empfehlen. Von ihr stammt heute übrigens auch unser Beitragsbild. 🙂